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Auf einen Blick
Besucher: | 6,4 Millionen 2008: 6 Millionen |
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Bierkonsum: | 6,9 Millionen Maß 2008: 6,6 Millionen Maß |
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Verzehr: | 116 Ochsen 2008: 104 Ochsen |
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Sichergestellte Krüge: | ca. 111 000 2008: 200 000 |
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Fundstücke: | rund 4500 | |
Stromverbrauch: | 2,7 Millionen kWh | |
Wasserverbrauch: | 110 000 m³ | |
Gasverbrauch: | 220 000 m³ 2008: 244 000 m³ |
: Nicht nur Party wurde gefeiert, sondern auch Volksfest-Gaudi war gefragt. Besonders Familien haben die Wiesn wiederentdeckt. Durch die Jubiläumswiesn 2010 und die Oide Wiesn im letzten Jahr setzte offensichtlich eine Trendwende ein: Ein Publikum, das sich lange der Wiesn verweigert hat, verliebte sich neu in das Oktoberfest. Beim Flanieren über die Schaustellerstraße staunte die junge Generation über die rasanten Hightech-Fahrgeschäfte, Großeltern schwelgten bei einer Fahrt in den historischen Fahrgeschäften wie der Krinoline in Erinnerungen und Eltern freuten sich über leuchtende Kinderaugen. Gerade in den kleinen Wiesn-Zelten ließen sich die Familien zum gemütlichen Speis und Trank nieder. Das Fazit 2012 lautet also: Die Familie ist wieder auf der Wiesn angekommen.
Brachte das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) in der ersten Wiesn-Hälfte ein zahlreiches bayrisch-bodenständiges Publikum, wurde es ab der Halbzeit etwas internationaler. InteressantdieAuswertung der Abhebungen an einem Bankomat auf dem Festgelände: Das Gerät verzeichnet Abhebungen von Besuchern aus folgenden Ländern: Argentinien, Australien, Aserbaidschan, Belgien, Belize, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, Cayman Inseln, Costa Rica, Chile, Dänemark, El Salvador, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Hong Kong, Island, Indien, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, Korea, Kroatien, Kuweit, Lettland, Libanon, Lichtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Mexiko, Namibia, Niederlande, Neuseeland, Nigeria, Norwegen, Österreich, Paraguay, Polen, Portugal, Puerto Rico, Qatar, Rumänien, Russland, Saudi Arabien, Serbien, Singapur, Slowakei, Slowenien, Südafrika, Spanien, Schweden, Schweiz, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn, USA, Venezuela/Bolivien, Vereinigte Arabische Emirate, Weißrussland, Uruguay und Zypern.
Insgesamt schätzt das veranstaltende Referat für Arbeit und Wirtschaft das Besucheraufkommen auf circa 6,4 Millionen Gäste. Zum Vergleich, bei der letzten "Kleinen Wiesn" 2008 kamen 6 Millionen Besucher.
Der Trend zur Tracht ist bei Einheimischen wie Touristen ungebrochen. Ausländische Gäste sind im Outfit „bayerisch“ geworden und oft nur noch sprachlich vom Original zu unterscheiden.
Individuelle Auswahl beim Konsum und gezieltes Ausgabeverhalten waren auch in diesem Jahr wieder zu bemerken. Auf Qualität wurde mehr Wert gelegt als auf Quantität.
Festleitung, Beschicker und Behörden sind mit dem Verlauf des Oktoberfests 2012 sehr zufrieden.
Wiesn kulinarisch
Die Umsätze in der Wiesn-Gastronomie sind im Vergleich zum Vorjahr stabil. Hendl, Brezn und Bier, das "Wiesn-Trio", war nach wie vor sehr beliebt. Zur gut besuchten Mittagswiesn ließen sich die Gäste auch deftige bayerische Schmankerl wie Hirschgulasch, Rahmschwammerl oder Schweinebraten zu vergünstigten Preisen schmecken. 116 Ochsen (Kleine Wiesn 2008: 104) und 57 Kälber wurden in diesem Jahr auf der Wiesn verspeist. Bei Sonnenschein wurde Eis geordert, an den kühlen Abenden stand die gebrannte Mandel hoch im Kurs. Beiden Süßwaren erlebten Zuckerwatte und Türkischer Honig eine Renaissance.
Ein Prosit der Gemütlichkeit!
Die Oktoberfestgäste tranken insgesamt 6,9 Millionen Maß Bier (Kleine Wiesn 2008: 6,6 Millionen). Bei Kindern war die klassische Zitronenlimonade weiterhin sehr beliebt. Erfreulich: Der Maßkrugklau ist rückläufig. Aufmerksame Ordner mussten dieses Jahr den Souvenirjägern nur rund 111.000 Bierkrüge in den Zelten und an den Ausgängen des Festgeländes abnehmen (2011: 226.000, Kleine Wiesn 2008: 200.000).
Gut "behütet" auf der Wiesn
Nachdem sich in den letzten Jahren fast jeder Wiesn-Gast mit Dirndl und Lederhose stilecht eingekleidet hatte, fehlte zur Wiesn 2012 nur noch das i-Tüpferl: ein schicker Trachtenhut, vorzugsweise mit Feder geschmückt. Weiterhin beliebt waren als Souvenir Anstecker aller Art. Besonders im Trend war das auch zum Anbandeln geeignete "Wiesn-Glupperl", eine hölzerne Wäscheklammer mit lustiger Beschriftung, wie zum Beispiel "I mog di", "Platzhirsch", "Ois echt!" oder "Suche reiche Witwe".
Schaustellerbetriebe
Die Schausteller gehörten zu den Gewinnern der diesjährigen Wiesn: Kinderfahrgeschäfte liefen bereits in den Morgenstunden gut. Am Riesenrad bildeten sich Warteschlangen. Die Klassiker wie Toboggan und Krinoline waren wie immer sehr gut besucht. Wiederentdeckt wurden Wurf-, Spicker- und Schießbuden, wo die ganze Familie in Wettkampf treten kann. Laufgeschäfte wie das "Lach+Freu-Haus" oder der Irrgarten zogen wieder viele Amüsierfreudige an. Auch die Geisterbahnen waren gut frequentiert. Der Hit zum Zuschauen war die Gruselshow beim "Geisterschloss". Insgesamt freuten sich die Schausteller über ein interessiertes Volksfestpublikum und sind mit dem Verlauf der Wiesn 2012 sehr zufrieden.
Neue Aktion: Oktoberfest macht Schule
Das RAW startete 2012 erstmals die Aktion "Oktoberfest macht Schule". Die kostenlosen Führungen für Schulklassen über das Oktoberfest und durch das Servicezentrum waren sofort ausgebucht. Viele Kinder erkundeten die Schaustellerstraße beim "Wiesn-Forscherspiel" und freuten sich über das Oktoberfest-Quartettspiel zum Mitnehmen. In der "Rollenden Metzgerei" zeigte Otto Heckl bei der "Wiesn-Forscherexpedition" den jüngsten Wiesn-Gästen, wie auf dem Oktoberfest gewurstet wird. Edmund Eckl führte die Expeditionsteilnehmer zu Fuß durch seine Geisterbahn und Gabriele Willenborg lud zu einem Blick hinter die Kulissen des Riesenrades ein.
Oktoberfest ökologisch
Zusätzlich zu umweltfreundlichen Konzepten wie Müllvermeidung oder Wasserrecycling bezogen auf der Wiesn 2012 alle Beschicker Öko-Strom. Mit der neuen Aktion "Wiesn-Klimafreunde" ist es gelungen, einerseits die weltweite Vorzeigerolle der Landeshauptstadt München in Sachen Klima und Umweltmanagement auf der Wiesn einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, anderseits Leute zu motivieren, aktiv zu werden und ihre CO2-Emissionen selbst zu reduzieren.
Wiesn-Hit
Bei der Wiesn-Hitparade gab es 2012 keinen eindeutigen ersten Platz. Das Kopf-an-Kopf-Rennen von Hubert von Goiserns "Brenna tuats guat" und "Tage wie diese" von den Toten Hosen ging unentschieden aus. Beide Hits waren gleichermaßen beliebt und schier unverzichtbar im Repertoire, zu dem wie alle Jahre "Fürstenfeld" und "Fliegerlied" gehörten.
Wiesn-Grüße in alle Welt
Die Wiesn-Post hat wie im letzten Jahr rund 130.000 Sendungen in alle Welt verschickt. Der Bierkrug-Versand hingegen ist angestiegen.
Aus dem Servicezentrum
Die Polizei spricht von einer "normalen Wiesn" mit ruhigem Verlauf und lobt ausdrücklich die Sicherheitspartnerschaft zwischen Beschickern, Behörden, Bayerischem Roten Kreuz (BRK) und den Sicherheitskräften.
Das BRK vermeldet einen erfreulichen Verlauf der Wiesn 2012. Bis Samstagabend wurden 190 Kinder (2011: 154) in den hellen Räumen der Kinderbetreuungsstelle gewickelt oder gestillt. Durch die Wickelstationen am Familienplatzl wurde das Serviceangebot vergrößert. 29 verloren gegangene Kinder (2011: 24) wurden von den Mitarbeiterinnen der Kinderfundstelle des BRK-Kreisverbands München und von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendamtes der Landeshauptstadt München betreut.
Im Rahmen der Aktion "Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen" stand mit dem Security Point auf dem Oktoberfest wieder eine Anlaufstelle für Frauen in unterschiedlichsten Notlagen auf dem Oktoberfest zur Verfügung. Betreut wurde dieser Service von geschulten Mitarbeiterinnen der Initiativen AMYNA – Institut zur Prävention von sexuellem Missbrauch, IMMA – Initiative Münchner Mädchenarbeit und dem Frauennotruf München, die mit Rat und Tat hilfesuchenden Wiesn-Besucherinnen zur Seite standen. Mit diesem spezifischen Hilfsangebot für Mädchen und Frauen ist das Oktoberfest weltweit führend und wird seiner Vorbildfunktion als innovatives Volksfest gerecht.
Die Branddirektion spricht von einer "normalen" Wiesn. Die präventiven Sicherheitsmaßnahmen und die umfangreichen Einsatzplanungen, bei denen auch die zeitgleich stattfindenden Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit mit berücksichtigt wurden, haben sich wiederum bewährt. Das Gesundheitsamt meldete keine besonderen Vorkommnisse.
Der Stromverbrauch von 2,7 Mio. kWh lag mit ca. 3,5% über dem Verbrauch der letzten kleinen Wiesn von 2008. Der Wasserverbrauch liegt mit ca. 110.000m³ leicht über dem Verbrauch von 2008. Der Gasverbrauch wird mit 220.000 m³ zwar nicht den Rekord der Wiesn von 2008 (244.000 m³) erreichen, jedoch liegt dieser auf einem hohen Niveau. Wieder einmal konnte das größte Volksfest der Welt störungsfrei von den Energiespezialisten der SWM abgewickelt werden.
Die Pressestelle zählte rund 3.292 Journalistenkontakte (2011: 3.726) aus dem In- und Ausland wie Australien, Brasilien, China, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Japan, Korea, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Rumänien, Polen, Schweden, Schweiz, Serbien, Spanien, Südafrika, Südkorea, Taiwan, Tschechien, Ukraine, Uruguay und den USA.
Es wurden 409 Dreh- und Fotogenehmigungen (2011: 404) an verschiedene Film- und TV-Teams sowie Onlinedienste erteilt. 46 (2011: 54) Pressemitteilungen mit einer Auflage von rund 9.000 Stück wurden im Vorfeld und während der Wiesn ausgegeben.
Kuriose Funde im Fundbüro
Bis Wiesn-Schluss zählte das Wiesn-Fundbüro rund 4.500 Fundstücke, darunter 1.000 Kleidungsstücke, 950 Ausweise, 570 Geldbörsen, 400 Schlüssel, 480 Mobiltelefone, 300 Brillen, 280 Taschen, Rucksäcke und Beutel, 80 Fotoapparate, 100 Schmuckstücke und Uhren sowie 45 Regenschirme und Stöcke.
Als Kuriosa wurden abgegeben: Beinkleider (eine Anzughose und zwei "fremdartige Trachtenhosen"), zwei Eheringe, fünf Notebooks, zwei Kfz-Kennzeichen, Musiknoten, zwei Waldhörner (eines wurde bereits abgeholt), ein Hörgerät, ein Bastelkoffer, eine Brille mit Swarowski-Kristallen, eine Beinmanschette, ein Babyfone, ein Ping-Pong-Schläger, ein Playboy (mit persönlicher Widmung des aktuellen Wiesn-Playmates) und ein Hund (wurde abgeholt).
-mrj/Wiesn-Pressestelle