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: Seit 1978 gibt es ihn, den offiziellen Oktoberfest-Masskrug. Und seit 1987 fertigt die Firma Rastal neben dem einfachen, Keferloher genannten, Krug noch die Variante mit Zinndeckel. Den Krug selbst ziert das jeweilige Jahresplakat der Wiesn. Auf dem Zinndeckel blickt man zurück in die Geschichte der Wiesn. Dieses Jahr zeigt der Zinndeckel den Steyrer Hans, einen langjährigen Wiesnwirt von der Jahrtausendwende 1900, der als Erfinder des Wirte-Einzugs gilt.
Mit Andreas Giebel stellte dieses Jahr ein klassischer, bayrischer Grantler den Krug der Öffentlichkeit vor. Andreas Giebel ist bekannt aus Serien wie "Münchner 7" und "Die Rosenheim Cops" sowie aus Rollen in "Cafe Meineid" und "Tatort". Giebel ist aber zudem als Kabarretist unterwegs und wurde unter anderem mit dem Passauer Scharfrichterbeil (1985), dem Kabarettpreis der Stadt München (1996), dem Bayerischen (2001) und Deutschen Kabarettpreis (2006) ausgezeichnet.
Im Plakatbild sieht Giebel ein Sinnbild der Wiesn: ein farbenfrohes Bild, auf dem sich zwei Menschen in Tracht küssen und im Zentrum des Bildes die Mass, eine Brezn und ein Lebkuchenherz. Was fehlt, ist das Hirn, denn alles oberhalb des Mundes fehlt auf dem Bild. auch darin sieht Giebel ein Sinnbild der Wiesn: Die Massen von Jungendlichen und jungen Erwachsenen, für die Wiesn bedeutet, sich 16 Tage lang volllaufen zu lassen. Etwas überspitzt sieht Giebel die Münchner langfristig in Container am Rande der hektischen, hochgezüchteten Wiesn verdrängt. Die Oide Wiesn, aktuell Rückzugsort für all jene, die mit dem Trubel nichts anfangen können, wächst Jahr um Jahr und ist dennoch tageweise überlaufen und wegen Überfüllung geschlossen - genau wie die meisten Wiesnzelte.
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