- Anzeigen -

Oktoberfest-TV
189. Münchner Oktoberfest
21. September - 6. Oktober 2024
Update:

Nachschärfungen beim Einsatz- und Sicherheitskonzept erfolgreichEine friedliche Wiesn - eine sichere Wiesn

Das Fazit der Polizei fällt in Summe positiv aus: Es war eine freidliche, sichere Wiesn 2024.

Foto: 2016/2015_10_04_3351.jpg

: Großveranstaltungen sind jeher anfällig für Gefahrensituationen. Das hat das Attentat auf dem Oktoberfest 1980 bereits gezeigt und der Anschlag auf dem Fest in Solingen ist sicher nicht der letzte Fall dieser Art. Dass es möglich ist, möglichst viel Sicherheit herzustellen, hat das angepasste Einsatz- und Sicherheitskonzept gezeigt - und es wurde von den meisten auch ohne Proteste angenommen. Auch wenn stichprobenartige Kontrollen mit Metalldetektoren nicht jeden verbotenen Gegenstand finden können, reicht offenbar allein schon die Möglichkeit einer solchen Kontrolle aus. Und die Kontrollen haben während des Oktoberfests 2024 nicht nur verbotene Messer rechtzeitig entdeckt, sondern in einem Fall sogar einen mutmaßlichen Drogenhändler auffliegen lassen, dessen metallene Feinwaage bei der Kontrolle auffiel.

Eine sichere Wiesn heißt aber nicht nur, dass es zu keinen Anschlägen oder politisch / religiös motivierten tätlichen Angriffen kommt. Sicherheit bedeutet zum Beispiel auch, dass Taschendiebe es schwer haben, weil zivile Taschendiebfahnder aus großen Teilen Europas auf dem Gelände darauf achten, dass Langfinger wenig bis keine Chancen haben. Auch hier gilt: Dass das Konzept wirkt, zeigt sich in den rückläufigen Fallzahlen.(2024: 38; 2023: 123).

Bei den Sexualdelikten ist nach der deutlichen Steigerung in den letzten Jahren, die auch auf zunehmende Sensibilisierung zu dem Thema zurückzuführen war, ein Rückgang zu vermelden. Bei den 56 Fällen von Straftaten "gegen die sexuelle Selbstbestimmung" gab es nur zwei Fälle, die als Vergewaltigung zu bezeichnen sind (2023: 5). In den meisten Fällen handelte es sich um sexuelle Belästigung. 7 Fälle von sog. Upskriting (Fotografieren / Filmen des Intimbereichs) sind registriert worden.

Kapitaldelikte wie Raub oder gar Totschlag gab es in diesem Jahr nicht - im Vorjahr waren es noch 5 Fälle von Raub. Die Fälle von Körperverletzung sind aber leider auf ähnlichem Niveau geblieben (212, 2023: 222) - der Anteil gefährlicher Körperverletzungen ist leicht gesteigen (88, 2023: 71) In 29 Fällen wurde ein Maßkrug zur Tatwaffe. Ebenfalls auf ähnlichem Niveau ist die Anzahl von Widerständen gegen Polizeikräfte (22, 2023: 25), allerdings wurden 2024 weniger Beamte und Beamtinnen dabei verletzt (12; 2023: 31).

Wem die Droge Alkohol nicht reicht …

Im Bereich Betäubungsmittelkriminalität ist seit diesem Jahr aufgrund der geänderten Rechtslage Cannabis nicht mehr als Delikt im Rahmen der Verstöße erfasst. Dennoch gilt über das Konumcannabisgesetz in Kombination mit dem Gesundheitsschutzgesetz ein Verbot von Cannabis auf Volksfesten. In 30 Fällen wurden hier Anzeigen erstattet - großteils wegen des Konsums auf dem Festgelände.
Bei den 133 Fällen von Anzeigen nach dem Betäubungsmittelgesetz (2023: 315) handelte es sich in den meisten Fällen um Verstöße mit Kokain.

Flugbeschränkungsgebiet Theresienwiese

Es gibt es schon lange und wird doch immer wieder - oft aus Unwissenheit - gebrochen: Das Flugbeschränkungsgebiet um die Theresienwiese mit einem Radius von 5,5 km und einer Höhe von 10km. In diesem Gebiet dürfen keinerlei Drohnen oder ähnliche Flugkörper geflogen werden. Immerhin waren es in diesem Jahr nur 14 Fälle (2023: 25). In allen Fällen wurden die Piloten festgestellt und nach dem Luftverkehrsgesetz angezeigt. Dabei hilft es auch nicht, wenn die Piloten ihre Drohnen von außerhalb dem Gelände starten. So geschehen bereits am ersten Wiesn-Tag, 9:40 Uhr, auf einem nahegelegenen Skater-Park. Auch dieser junge Mann wurde gefunden und angezeigt.

Polizeiliche Maßnahmen

Bereits im Vorfeld hatte das Polizeipräsidium für 23 Personen Betretungsverbote für das Festgelände beantragt. Während der Wiesn kamen noch 7 weitere Fälle hinzu.
Ein Teil der "freiheitsentziehenden Maßnahmen" sind Gewahrsamnahmen, mit denen Straftaten verhindert oder unterbunden werden sollen. 2024 waren das 213 Fälle, gegenüber 215 im Vorjahr. Insgesamt wurden 532 mal freiheitsentziehende Maßnahmen ergriffen (2023: 702).
Straftätern, die ohne festen Wohnsitz in Deutschland sind, müssen zur Sicherung des Strafverfahrens oder vor Entlassung aus der Untersuchungshaft eine Sicherheitsleistung hitnerlegen. In den 16 Tagen Oktoberfest 2024 ist hier eine Summe von ca. 330.000 Euro aufgelaufen.

-ne